Bandwebstuhl selbst bauen

Als ich vor kurzem meinem Webstuhl bestellt habe, bin ich in den Shops über Bandwebstühle, auch InkleLoom genannt, gestolpert.

Ich weiß, dass sich mein kleines Schwesterlein so ein Teil zum Brettchenweben wünscht. (Zum Glück hat die Gute bald Geburtstag.) Wir hatten uns jedenfalls ausführlich über diese echt alte Handarbeitstechnik unterhalten. Sie beschrieb mir volle Begeisterung, dass es sogar üblich war, sich die Schärkette wie einen Gürtel umzubinden und ganz ohne Rahmen zu weben. Angeregt durch dieses Gespräch und meiner enormen Ungeduld, auf meine Webharfe noch eine Woche lang warten zu müssen, gepaart mit einem freien Tag, musste ich das also ausprobieren. Und nein, es existieren keine Bilder, wie ich angegurtet zwischen Sofa und Stuhllehne hänge.

 

Es sei nur soviel gesagt: Es war echt anstrengend so zu Arbeiten. Die Kette gespannt zu halten ohne dabei Rückenschmerzen zu bekommen, ist wohl höhere Körperkunst, derer ich nicht mächtig bin.

Kurzerhand brach ich den Versuch nach ein paar Stunden der Mühe ab.

Nach Durchsicht meiner Bastelmaterialien, beschloss ich, mir mal eben einen solchen Bandwebrahmen vereinfacht nachzubauen. 

 

Man nehme also ein paar alte Holzlatten, eine Holzstange mit ca. 2 cm im Durchmesser, einen Akkuschrauber, Bohrer verschiedener Ausführung, eine Säge, eine Handvoll Schrauben und ein paar Tropfen Leim. 

Zuerst habe ich eine Latte auf etwa 70cm Länge geschnitten, die mir als Basis dient. Danach drei weitere (1x 28 cm, 1x 32cm, 1x 12 cm) und an denen die Stellen markiert, wo später die Holme zum Wickeln ran sollen.

Auf der 28cm langen Latte liegen diese etwas tiefer, damit sich das Garn später nicht in die Quere kommt. Die 12cm lange bekommt nur einen Holm. Vorzugweise mit Gewinde und Flügelmutter über einen Schlitz verschiebbar. ( Es geht aber auch nur angeschraubt)

 

Dank Papa stehen mir auch Forstnerbohrer zur Verfügung und ich kann die Holme versenkt einleimen.

An den Markierungen hab ich etwa einen Zentimeter tief gebohrt. 

 

 

Alle Verbindungen die geschraubt wurden, habe ich vorgebohrt, damit das Holz nicht splittert. Auch die Rundhölzer.

 

Nachdem die drei kurzen Latten im etwa gleichem Abstand zueinander an der Basislatte angeschraubt sind, bohre ich noch zum Schluss ein Loch für die Halterung einer alten kaputten Lampe. Um das ganze Objekt am Tisch festmachen zu können. Alternativ tut es aber auch eine Schraubzwinge.

So sieht der vereinfachte Bandwebstuhl fertig aus. 

 

Wie das Ganze in Benutzung und Aufgeschärt aussieht, folgt dann in Kürze, wenn ich die ersten damit gewebten Bänder vorstelle.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0